Die HeringsbrautRoman, 183 Seiten, Rospo Verlag, Hamburg 1999 Das Buch ist für 10,- Euro zu beziehen bei: Buchverkauf |
Als die See an der Salzwiese leckt, in der Stille zwischen Ebbe und Flut, fädelt Gesa ihre Schwangerschaft ein:
mit Meereslust und Hinni Butendeichs Rockschattenspiel. Neues Leben wächst in Köpfen und Bäuchen, die Geschichte kriegt langsam Gewicht. Und sie dauert neun Monate.
Die Veränderungen halten an. Die alte Fischersfrau Johanna berappelt sich, erobert sich den Herd zurück und will teilhaben am Kind. Sie will Nebenmutter werden , in dem kleinen Sie-lort Ulvesbüll am Rande des nordfriesischen Wattenmeeres. Aus dem Geräteschuppen wird nacheinander: Heringsschober, Töpferwerkstatt und ein cimbrischer Ort.
Auch die Gegend wandelt sich. Der Deich wird verschoben, der Hafenpriel zugeschüttet. Eine Tennishalle wird draufgestellt. Versäumt wird, den Bürgermeister und den Wasserbau-planungsdirektor kielzuholen, damit sie einmal nur kosten, welche Wasserwelt zugrunde geht.
Es ist immer die gleiche Geschichte und ist es doch nicht. Die Salzwiese ist vertrocknet. Die Bäuche werden dicker. Neues Leben wächst, da muß Hinni das Staunen lernen; das wahnwit-zigste Ereignis überhaupt, sagt Gesa, ist die Verwandlung vom Zellkern in einen Menschen. Und das alte windet sich durch die jeweilige Jahreszeit.
„Die Heringsbraut ist beeindruckende Sprache, (...) und so lebendig wie die sprudelnde See, in Bildern so reich wie das Land, das aus dem Meer wächst. (...) Bernd Hans Martens gelingt es, den Prozeß von Werden und Vergehen nicht allein zum Gegenstand lebendiger Betrach-tung zu machen, sondern ihn die archetypische Struktur des Texts selbst bilden zu lassen.“ Aus der Jurybegründung für den Hamburger Literaturförderpreis 1994.
mit Meereslust und Hinni Butendeichs Rockschattenspiel. Neues Leben wächst in Köpfen und Bäuchen, die Geschichte kriegt langsam Gewicht. Und sie dauert neun Monate.
Die Veränderungen halten an. Die alte Fischersfrau Johanna berappelt sich, erobert sich den Herd zurück und will teilhaben am Kind. Sie will Nebenmutter werden , in dem kleinen Sie-lort Ulvesbüll am Rande des nordfriesischen Wattenmeeres. Aus dem Geräteschuppen wird nacheinander: Heringsschober, Töpferwerkstatt und ein cimbrischer Ort.
Auch die Gegend wandelt sich. Der Deich wird verschoben, der Hafenpriel zugeschüttet. Eine Tennishalle wird draufgestellt. Versäumt wird, den Bürgermeister und den Wasserbau-planungsdirektor kielzuholen, damit sie einmal nur kosten, welche Wasserwelt zugrunde geht.
Es ist immer die gleiche Geschichte und ist es doch nicht. Die Salzwiese ist vertrocknet. Die Bäuche werden dicker. Neues Leben wächst, da muß Hinni das Staunen lernen; das wahnwit-zigste Ereignis überhaupt, sagt Gesa, ist die Verwandlung vom Zellkern in einen Menschen. Und das alte windet sich durch die jeweilige Jahreszeit.
„Die Heringsbraut ist beeindruckende Sprache, (...) und so lebendig wie die sprudelnde See, in Bildern so reich wie das Land, das aus dem Meer wächst. (...) Bernd Hans Martens gelingt es, den Prozeß von Werden und Vergehen nicht allein zum Gegenstand lebendiger Betrach-tung zu machen, sondern ihn die archetypische Struktur des Texts selbst bilden zu lassen.“ Aus der Jurybegründung für den Hamburger Literaturförderpreis 1994.